Die Freundschaft zwischen Ippolit und seinem besten Freund Lëxa zerbricht von einem auf den anderen Tag, als Ippolit Russland verlässt, um bei seiner Mutter in Deutschland zu leben. Nicht nur die Sandkastenfreundschaft sondern auch die wenigen Erinnerungen an die gemeinsamen Abenteuer verblassen mit den Jahren - erscheinen nahezu ausgelöscht.
Ippolit Vikhorev begibt sich auf Spurensuche nach der eigenen Vergangenheit. Er reist zurück an die Orte, an denen die verbliebenen Erinnerungen entstanden sind, um die Vergangenheit mit der Gegenwart in Beziehung zu setzen und die alten Erinnerungen wieder lebendig zu machen.
Die Story handelt von wahren Kindheitserinnerungen, die als kurze Geschichten erzählt werden und in ihrer Gesamtheit das Portrait einer Freundschaft zweier russischer Jungen abbilden. Der Schauplatz ist der Stadtteil „Viborgskiy Rayon“ in Sankt Petersburg, jene Umgebung in der Ippolit seine frühe Kindheit verbrachte und mit Lëxa um die Häuser zog.
Gezeigt wird eine Welt aus drei Ebenen, die im Film miteinander verflochten werden. Die erste Ebene stellt die der eigenen mentalen Bilder dar. Die beiden Protagonisten befinden sich hier zwar im selben Kosmos, doch bleibt es ihnen schier unmöglich miteinander zu kommunizieren. Die zweite Ebene ist die scheinbare Realität, in der es zur filmischen Begegnung an den Originalschauplätzen kommt. Ippolit nimmt Lëxa mit an Orte, wie das alte Wohnhaus, in dem beide Jungen lebten. Die letzte Ebene bezieht sich auf die wissenschaftliche Recherche bezüglich der Thematik. Das Wechselspiel zwischen Erinnern und Vergessen, zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit und zwischen Wahrhaftigkeit und Lüge steht hierbei im Vordergrund. In Form von gelesenen Zitaten versucht diese Ebene Ippolits Prozess der Erinnerung zum einen zu überprüfen und an manchen Stellen zu erklären.
Durch die künstlerische Verschachtelung der einzelnen Erzählebenen wirkt der Film komplex, originell und interessant.
dokfest Kassel / 17.11.2016 / 18:00 Uhr PREMIERE!!!